Ausrüstung
Unsere Astroausrüstung ist mit Dauer des Hobbys (über vier Jahrzehnte) langsam gewachsen, aber immer noch überschaubar, vor allem wenn man bedenkt, dass kaum etwas das angeschafft wurde, uns je wieder verlassen hat. Begonnen hat es mit einem 7x50 Fernglas und einem 10cm Newton in den siebzigern. Dann folgte in den 90er Jahren die Ausrüstung für den "ernsthaften Amateurastronomen", wie es damals ein amerikanischer Teleskophersteller gerne nannte.Takahashi Mewlon 180
Seit 1993 ist der Dall-Kirkham Cassegrain in unserem Besitz und seither unser Hauptinstrument. Er hat uns praktisch durch alle astronomischen Aktivitäten begleitet, von den Beobachtungen der ersten Jahren, über Fotografie mit herkömmlichem Film, dieWebcam Planetenfotografie und jetzt Deepsky Fotografie mit einer CMOS Astrokamera. Das Fernrohr hat eine Öffnung von 180 mm und eine Brennweite von 2160 mm, was ein Öffnungsverhältniss von f/12 ergibt.Der Unterschied zum klassischen Cassegrain ist die Schliffform der Spiegel. Beim Dall-Kirkham System ist der Hauptspiegel ellipsoid und der Fangspiegel sphärisch geschliffen. Seit den 90er Jahren produziert Takahashi die Mewlon Serie in verschiedenen Größen; der Mewlon 180 ist das kleinste und handlichste. Handlich bedeutet unter anderem dass das Sucherfernrohr der Tragegriff des Teleskops ist. Der Sucher wurde einmal justiert und stimmt seither; kein Vergleich zu den Standard Sucherhalterungen. Das Öffnungsverhältniss zeigt schon an, dass es sich bei diesem Typ mehrheitlich um ein Mond und Planetengerät handelt. In den 2000er Jahren nutzten wir es daher erfolgreich für die Webcam Planetenfotografie. Seit unserem Einstieg in die Für Deep Sky Fotografie nutzen wir zwar vorzugsweise unseren Newton; wenn jedoch sehr kleine Objekte fotografiert werden sollen kommt der Mewlon Einsatz. Manchmal hilft eben nur Brennweite; Lichtstärke hin oder her. Wir haben uns dennoch einen Brennweitenreduzierer angeschafft, der den Bildfeldbereich zwischen den 800 mm Brennweite des Newton und den 2160 mm des Mewlons abdeckt.Damit stehen uns in Kombination mit unserer ASI294 Kamera zwei Bildfelder zur Verfügung: ca. 32 x 22 Bogenminuten ohne Reduzierer und ca. 40 x 27 Bogenminuten mit Reduzierer.
Newton UNC2008
Mit dem Kauf der Astrokamera war auch klar, dass der Mewlon nur ein Teil der Fotoausrüstung sein konnte. Wir brauchten zusätzlich ein reines Fototeleskop, mit kürzerer Brennweite, und damit mehr Gesichtsfeld. Ein 20 cm Newton war sowohl bezahlbar als auch handlich genug. Auf anderen Amateurseiten sahen wir beeindruckende Astrofotos, die mit dieser Geräteklasse angefertigt wurden. Unsere Wahl fiel auf das TS UNC2008 mit 20 cm Spiegeldurcmesser und 800 mm Brennweite, für das auch gleich noch ein Komakorrektor angeschafft wurde. Es ist fotografisch ein sehr gutes Gerät, visuell haben wir es bislang noch gar nicht genutzt. Der Fangspiegeldurchmesser und Position sind auf fotografischen Einsatz optimiert. Mit einem Justierlaser ist er in 10 Minuten kollimiert und liefert komafreie Sternabbildungen. Mit unserer Kamera und dem Komakorrektor ergibt sich ein Gesichtsfeld von ca. 84 x 58 Bogenminuten.Wir haben am unteren Tubusende einen zusätzlichen Sucherschuh angebracht, da die Halterung beim Okularauszug für unser 60 mm Guidingfernrohr genutzt wird. Der 2 Zoll Crayford Okularauszug hat eine 1:10 Untersetzung und eine Fixierschraube. Insgesamt haben wir 100% Ausleuchtung bis zu einem Bilddurchmesser von 25 mm, was optimal zu unserem 23 mm Chip passt. Der gesamte Kohlefaser Tubus wiegt ca 7,5 kg.
Refraktor TS Photoline 72/432 mm
Diesen kleinen Refraktor nutzen wir auf einer kleinen azimutalen Montierung für schnelle Übersichtsbeobachtungen, z.B. der Kontrolle auf neue Sonnenflecken. Auf der parallaktischen Montierung liefert er mit unserer Kamera Gesichtfeld von 2,5° x 1,7°; damit bekommt man Objekte wie die Plejaden oder diverse Nebelregionen mit ihrem Umfeld ins Bild. Für Astrofotografie ist allerdings immer ein Bildfeldkorrektor notwendig. Das Objektiv ist ein apochromatisches Doublet mit einem Element aus FPL53 und sowie einem aus Lanthanglas.
Montierung Astro Physics CNC 400
Diese Montierung wurde 1993 zeitgleich mit Mewlon 180 angeschafft und beide bildeten ca. 25 Jahre lang unser Hauptinstrument. Auf dem ersten Bild sieht man die CNC 400 mit einem Celestron 11. Für dieses Instrumentengewicht ist sie eigentlich nicht gedacht aber zur Not geht auch das. Auf dem zweiten Bild ist das originale amerikanische Handbedienteil zu sehen. Dieses ist in Europa eher selten, denn Baader hat die CNC 400 sehr bald mit der Sinus 2 Steuerung von Boxdörfer verkauft. Wir benutzen diese Montierung nun vorwiegend als mobile Montierung, z.B. wenn wir einen tief stehenden Kometen mit der Gartenmontierung nicht mehr erreichen.
Montierung Skywatcher AZ-EQ 6 GT
Die AZ-EQ 6 GT haben wir Ende 2018 übernommen. Da der Handcontroller fehlte, nutzten wir die Möglichkeit gleich auf des relativ neue Synscan WLan-Adapter umzurüsten und das Teleskop via SynScan App auf Smartphone, Tablet oder PC zu bedienen. Das Gerät auf dem die App läuft, dient dann weiterhin als Gateway für weitere Netzwerkgeräte und Programme um die Montierung problemlos zu steuern.
Astrokamera ZWO ASI294MC pro
Mit der Anschaffung dieser Kamera begann unser ernsthafter Einstieg in die Deep Sky Fotografie. Es ist eine Farbkamera mit einem 4144 x 2822 Pixel Sony CMOS Chip mit 23mm Diagonale. Sie hat einen 14 Bit A/D Wandler und eine Peltierkühlung die maximal 35°C unter die Umgebungstemperatur kühlen kann. Je nach Belichtungszeit und Aussentemperatur wählen wir -10 oder -15°C.